Güterzug bei Sellstedt um 1990

Im August 1990 besuchte Rolf Sepinski die Bahnstrecke Bremerhaven - Bremervörde. An diesem Tag verkehrte auf dieser Strecke ein Güterzug als Sonderleistung von Hesedorf bei Bremervörde nach Bremerhaven, welcher vom ihm fotografiert werden konnte. Gelegentlich hatte das Bundeswehrdepot in Hesedorf überschüssiges Material aus ihren Beständen abzugeben, was über Bremerhaven an NATO-Mitgliedsstaaten verschifft wurde. Zu diesem Zweck wurde eine Lok der Baureihe 211 vor dem planmäßigen Triebwagen nach Bremervörde gespannt, welche dann dort abgekuppelt wurde und allein nach Hesedorf weiterfuhr. Auf der Fahrt nach Bremerhaven blieb der Zug wegen eines Motorschadens liegen. Der Zug setzte seine Fahrt erst fort, nachdem eine zweite Lok aus Bremerhaven zu Hilfe kommen konnte.

Sonderfahrt des Moorexpress 1978

Am 9.4.1978 organisierten die Bremer Eisenbahnfreunde eine Sonderfahrt zwischen Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck. Zum Einsatz kamen die Triebwagen 170 und 162 und drei Beiwagen. Die Bilder von Manfred Blumeier entstanden in Ahrensfelde, Gnarrenburg, Bremervörde und Oerel. Nur wenige Tage zuvor am 18.3.1978 fuhr der letzte planmäßige Zug des Moorexpress. Auf den letzten Zugfahrplänen war bereits die "Umstellung des Schienenpersonenverkehrs zwischen Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck auf Omnibusse" vermerkt. Danach fuhren die Busse der Wilstedt - Zeven - Tostedter Eisenbahn im Auftrag der BOE entlang der Strecke.

Betriebswerk Rotenburg

Anfang der sechziger Jahre gab es in Rotenburg noch ein typisches Bahnbetriebswerk der Dampflokzeit. Die Drehscheibe zum Drehen der Dampfloks, die Kohlenbansen und die Wasserkräne waren noch alle vorhanden. Außerdem gab es noch eine Schlosserei und ein Übernachtungsgebäude für das Personal. Dagegen hatte man bereits bei dem Lokschuppen zwei Gleise entfernt. Ein Jahrzehnt später waren auch diese Einrichtungen überflüssig geworden: Die Drehscheibe, Kohlenbansen und andere Anlagen wurden abgerissen. Einzig der Lokschuppen mit einem einzigen Schuppengleis blieb noch übrig.

Der Moorexpress vor über zwei Jahrzehnten

Über 20 Jahre sind seit diesen Aufnahmen vergangen. Damals gab es die Triebwagen der BOE noch in ihrer roten Lackierung, welche erst Anfang der achtziger Jahre ein neues Farbschema erhielten. Bis dahin konnte man sie immer noch in ihrem Aussehen der sechziger und siebziger Jahre auf den Gleisen im Bahnhof Süd antreffen. Der Lokschuppen hatte noch alle drei Gleise. Einige Jahre später entfernte man das mittlere Gleis, da für die Wartung der Busse Platz benötigt wurde. Nach der Übernahme der Strecken von der Bundesbahn wurde in den neunziger Jahren der alte Schuppen wieder häufiger benötigt, da sich der Neubau der Wartungshalle verzögerte, wurde wieder ein drittes Gleis in den Altbau verlegt. Der Güterverkehr nördlich von Gnarrenburg war eher bescheiden. An drei Tagen in der Woche wurde Bremervörde von einem Güterzug der BOE angefahren. Gelegentlich brachte dieser auch einen Kohlenwagen zur Entladung mit. Ein hiesiger Kohlenhändler war dann für den Rest des Tages damit beschäftigt, die Kohle an Ort und Stelle in Säcke abzufüllen. Wozu er auf einem Holzpodest stand, um über ein Förderband die Säcke befüllen zu können. Für den Versand wurden manchmal Rungenwagen mitgeführt, diese wurden dann mit Holzlatten für den Abtransport beladen. Als Diesellok wurde Lok 283 eingesetzt und als Reserve stand noch eine alte V 36 zur Verfügung, die als 282 nummeriert war. Bei einem Besuch in Gnarrenburg war Lok 282 aber schon durch Lok 274 abgelöst worden. Diese Maschine gehörte ursprünglich zur Wilstedt - Zeven - Tostedter Eisenbahn und war nach der Fusion zur EVB nach Bremervörde gekommen. In Gnarrenburg war auch das größte Aufkommen im Güterverkehr. Nach langen Rangierarbeiten erreichte der Zug teilweise eine Länge von über 20 Güterwagen.